Wie adoptiere ich einen Straßenhund? Unsere Erfahrungen mit Simba

Die Adoption eines Straßenhundes kann eine der lohnendsten Entscheidungen sein, die man trifft. Sie bringt jedoch auch viele Fragen und Unsicherheiten mit sich. Anhand unserer eigenen Erfahrung mit Simba, einem ehemaligen Straßenhund aus Rumänien, möchten wir einen detaillierten Einblick geben, wie der Adoptionsprozess verläuft und was dabei zu beachten ist. Unser Ziel ist es, anderen potenziellen Adoptierenden Mut zu machen und zu zeigen, dass trotz aller Herausforderungen am Ende eine tiefe Freundschaft und unendlich viel Liebe stehen.

Der erste Schritt: den richtigen Verein finden

Unsere Reise begann mit der Suche nach einer vertrauenswürdigen Organisation, die sich der Rettung und Vermittlung von Straßenhunden widmet. Nach ausgiebiger Recherche entschieden wir uns für „Ein Herz für Streuner“. Der Verein zeichnete sich durch Transparenz, Engagement und eine beeindruckende Erfolgsbilanz bei der Vermittlung von Hunden aus Rumänien aus. Die Wahl einer seriösen Organisation ist entscheidend, denn sie ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und sicheren Adoption. Es ist wichtig, sich ein Bild von der Arbeitsweise, den Standards und der Philosophie des Vereins zu machen, um sicherzustellen, dass die eigenen Vorstellungen und Werte übereinstimmen.

Der erste Kontakt mit der Tierschutz-Organisation

Nachdem wir unseren Verein gefunden hatten, folgte der Bewerbungsprozess. Über ein detailliertes Formular teilten wir Informationen über unseren Haushalt, unsere Lebensumstände und unsere Vorstellungen von unserem zukünftigen Hund mit. Diese Angaben sind für den Verein essenziell, um abschätzen zu können, ob und welcher Hund zu uns passen könnte. Die sorgfältige Beantwortung der Fragen und das Offenlegen unserer Erwartungen und Möglichkeiten bildeten das Fundament für den weiteren Adoptionsprozess. Es ist ein Schritt, der sowohl dem Schutz der Tiere als auch der Sicherstellung einer harmonischen Zukunft für beide Seiten dient.

Das Erstgespräch: Erwartungen und Möglichkeiten abklären

Kurz darauf wurden wir zu einem ausführlichen Erstgespräch per Telefon eingeladen. In diesem Gespräch ging es darum, unsere Eignung als Adoptierende zu prüfen und unsere Vorstellungen mit den Möglichkeiten des Vereins abzugleichen. Die ehrenamtlich Mitarbeiterin, die das Gespräch führte, blieb während des gesamten Vermittlungsprozesses unsere Hauptansprechpartnerin. Dieser persönliche Kontakt war für uns von unschätzbarem Wert, da er eine individuelle Beratung und Betreuung ermöglichte. Das Gespräch half uns, unsere Erwartungen zu klären und ein realistisches Bild von dem Leben mit einem Tierschutzhund zu entwickeln.

Hausbesuch und die Suche nach dem passenden Hund

Ein wichtiger Bestandteil des Adoptionsprozesses war der Hausbesuch einer Freiwilligen des Vereins. Ziel dieses Besuchs war es, einen Eindruck von unserer Wohnsituation zu erhalten und im direkten Gespräch unsere Vorstellungen und die Bedürfnisse des Hundes noch besser aufeinander abzustimmen. Dieser Schritt verdeutlichte, dass es nicht nur um die räumlichen Gegebenheiten, sondern vielmehr um die Atmosphäre und das potenzielle Zuhause für den Hund geht. Bei „Ein Herz für Streuner“ war beispielsweise ein eigener Garten kein entscheidendes Kriterium, was zeigt, dass es vielmehr auf die Qualität der Betreuung und Liebe ankommt, die dem Hund entgegengebracht wird.

Die Entscheidung: Herz und Bauchgefühl

Uns wurde die Möglichkeit geboten, eine Hündin zu treffen, die bereits in einer Pflegestelle in Deutschland untergebracht war. Obwohl sie viele wunderbare Eigenschaften hatte, spürten wir, dass sie nicht die richtige Wahl für unsere Familie war. Diese Entscheidung zu treffen, war nicht leicht, aber sie unterstrich die Wichtigkeit, auf das eigene Gefühl zu hören und die Verantwortung, die mit der Adoption eines Hundes einhergeht, ernst zu nehmen. Es ist eine Entscheidung, die das Leben aller Beteiligten nachhaltig verändert und daher wohlüberlegt sein sollte.

Als wir schließlich auf Simba stießen, der noch im Tierheim in Rumänien war, wussten wir sofort, dass er der Richtige für uns ist. Trotz der Distanz und der Tatsache, dass wir ihn nicht persönlich kennenlernen konnten, gaben uns die Beschreibungen und Videos ein gutes Gefühl. Unsere Ansprechpartnerin beim Verein unterstützte uns in unserer Entscheidung, was uns zusätzliches Vertrauen gab. Die Ankündigung seiner Ankunft war ein aufregender Moment, der den Beginn eines neuen Kapitels einläutete.

 

Die Vorbereitung zwischen Entscheidung und Ankunft

Nachdem wir uns für Simba entschieden hatten, begann eine Phase intensiver Vorbereitungen und Vorfreude. In der Zeit zwischen unserer Entscheidung und Simbas Ankunft wurden wir vom Verein „Ein Herz für Streuner“ kontinuierlich unterstützt und informiert. Zunächst klärten wir alle formalen Angelegenheiten, wie den Adoptionsvertrag und die Schutzgebühr, die bei uns 450 Euro betrug. Diese Gebühr deckt einen Teil der Kosten für medizinische Versorgung, Kastration, Impfungen und den Transport. Der Verein organisierte auch den Transport von Rumänien nach Deutschland, der alle zwei Wochen stattfindet, und hielt uns über den genauen Zeitplan auf dem Laufenden. Etwa eine Woche vor der Ankunft erhielten wir genaue Informationen zum Treffpunkt für die Übergabe, der etwa eine Stunde von unserem Wohnort entfernt lag. Parallel dazu bereiteten wir Simbas neues Zuhause vor: Wir richteten einen gemütlichen Schlafplatz ein, besorgten Futter, Spielzeug und alles, was er für einen guten Start bei uns benötigen könnte. Wir informierten uns auch über die Eingewöhnung von Tierschutzhunden, um möglichst gut auf Simbas Bedürfnisse eingehen zu können. Diese Zeit war geprägt von einer Mischung aus Aufregung und dem Wunsch, alles richtig zu machen, um Simba den bestmöglichen Empfang zu bereiten.

Ankunft und die ersten Tage

Die Übergabe von Simba war sorgfältig organisiert und darauf ausgelegt, den Stress für die Tiere so gering wie möglich zu halten. Als wir Simba schließlich in unsere Arme schließen konnten, war das ein unvergesslicher Moment voller Emotionen. Die ersten Tage mit ihm waren eine Zeit des Kennenlernens, der Anpassung und des gemeinsamen Wachsens.

Die Adoption eines Straßenhundes ist mehr als nur ein Akt der Nächstenliebe; es ist eine Bereicherung des eigenen Lebens mit Liebe, Freundschaft und unvergesslichen Momenten. Unsere Erfahrung mit Simba hat uns gelehrt, geduldig zu sein, offen für neue Erfahrungen zu bleiben und die kleinen Siege im Alltag zu feiern. Es ist eine Reise, die wir jedem ans Herz legen möchten, der bereit ist, sein Leben und sein Herz für einen vierbeinigen Freund zu öffnen.

Wie adoptiere ich einen Straßenhund? Unsere Erfahrungen mit Simba

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