Die erste Nacht mit deinem Tierschutzhund: Simbas Geschichte

Unser Tierschutzhund Simba

Hey, wir sind Manu und Matthias, und haben seit Sommer 2023 unseren Hund Simba aus Rumänien bei uns aufgenommen. Hier nehmen wir euch mit in unseren Alltag und auf unsere gemeinsamen Reisen.

Die Ankunft eines Tierschutzhundes zu Hause ist ein Moment voller Emotionen und neuer Erfahrungen – sowohl für den Hund als auch für seine neuen Besitzer. Basierend auf unseren eigenen Erlebnissen mit Simba, einem liebevollen Hund aus Rumänien, möchten wir dir einige Einblicke und Tipps geben, wie du die erste Nacht und die ersten Tage mit deinem neuen Familienmitglied am besten gestalten kannst.

Die Vorbereitung ist alles

Bevor Simba bei uns einzog, hatten wir bereits alles vorbereitet: Wir entschieden uns dafür, ihm im Schlafzimmer einen Schlafplatz einzurichten, damit er die Nähe zu uns spüren konnte, aber auch die Freiheit hatte, sich zurückzuziehen, falls er das Bedürfnis hatte. Ein zusätzliches Körbchen im Wohnzimmer bot ihm eine Alternative. Dieses Vorgehen empfehlen wir auch dir: Gib deinem neuen Vierbeiner von Anfang an zwei Optionen und lass die Tür offen, damit er selbst entscheiden kann, wo er sich am wohlsten fühlt.

Die erste Nacht bricht an

Simba hatte eine lange und stressige Reise hinter sich, genau wie viele Tierschutzhunde, die lange Strecken zurücklegen, bevor sie in ihr neues Zuhause kommen. Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass dein Hund wahrscheinlich ebenso aufgeregt und unsicher ist wie du. Simba legte sich beim Löschen des Lichts schlafen, doch schon um 2 Uhr morgens weckte er uns mit seiner Unruhe – und einem kleinen Malheur in seinem Körbchen.

Tipp: Sei auf solche Situationen vorbereitet. Strafen ist in diesen Momenten nicht angebracht. Stattdessen hilft es, ruhig zu bleiben, das Missgeschick rasch zu beseitigen und deinem Hund zu zeigen, dass alles in Ordnung ist. Ein paar Vorbereitungen wie Papiertücher und Reinigungsmittel in greifbarer Nähe können ebenfalls hilfreich sein.

Etwas später noch haben wir eine andere Lösung für uns entdeckt, als Simba in den ersten Wochen Durchfall hatte: Einweg-Trainingsmatten können eine große Hilfe sein. Wir haben bemerkt, dass Simba diese Matten gut annahm, wenn er nachts dringend musste, was uns viel Wischen ersparte. Es scheint, dass Tierschutzhunde dies oft aus dem Tierheim oder Shelter kennen. Es kann also sinnvoll sein, diese Methode auch in den ersten Nächten zu versuchen, um dir und deinem neuen Begleiter die Eingewöhnungszeit zu erleichtern.

Ruheplätze herrichten

Hunde brauchen den Bezug und die Nähe zu ihren Menschen. Daher bietet es sich an, ein Körbchen im Schlafzimmer aufzustellen, damit sie auch mitbekommen, wenn sich der Hund nachts lösen muss. Wenn man nicht möchte, dass sich der Hund im Schlafzimmer aufhält, kann man zu Beginn auch einfach sein Nachtquartier beispielsweise ins Wohnzimmer verlegen, um dort mit dem Hund übernachten zu können. Auf diese Weise lässt sich der Hund nach und nach an das alleine Schlafen gewöhnen (vgl. Das große Ulmer Hundebuch – Schmidt-Röger, Heike – 2008).

Generell sollte der Ruheplatz an einer ruhigen, zugfreien Ecke stehen, wo der Hund nicht durch das Öffnen und Schließen von Türen gestört wird. Gleiches gilt für Ruheplätze tagsüber: Der Hund sollte das Geschehen der Familie im Blick haben, muss aber nicht alles überblicken können (vgl. Schmidt-Röger, 2008).

Ob der Hund auf Sessel, Couch oder Bett (bzw. ins Schlafzimmer) darf, muss jeder Hundehalter selbst entscheiden. Es gibt hier kein richtig oder falsch. Grundsätzlich sucht der Hund oft eher die Nähe zum Menschen, was auch in Ordnung ist, solange die Beziehung zwischen Hund und Mensch geklärt ist. Wichtig ist jedoch, dass der Hund lernt, dass er auf Verlangen Bett oder Sofa räumen muss (vgl. Schmidt-Röger, 2008).

Nähe und Sicherheit bieten

In der zweiten Nacht erlebten wir erneut, wie Simba unruhig wurde, was uns zunächst vermuten ließ, er müsse vielleicht nach draußen. Es zeigte sich jedoch schnell, dass er in Wirklichkeit unsere Nähe suchte. Als wir daraufhin sein Körbchen direkt neben das Bett stellten, spürte er unsere unmittelbare Präsenz, was es uns ermöglichte, ihn zu beruhigen, ohne aufstehen zu müssen. Diese Nähe gab ihm die nötige Sicherheit, um beruhigt wieder einzuschlafen. Gleichzeitig bemerkten wir in diesen ersten Nächten, dass Simba oft stark zitterte und im Schlaf jaulte – ein Zeichen dafür, dass er einen erheblichen Stress verarbeitete. Solche körperlichen Reaktionen sind meist vorübergehend und legen sich normalerweise nach einigen Tagen. Die emotionale und physische Nähe, die wir Simba in diesen Momenten boten, half ihm enorm, schneller zur Ruhe zu kommen.

Tipp: Scheue dich nicht, die Anordnung im Schlafzimmer deinen Bedürfnissen und denen deines Hundes entsprechend anzupassen. Die Nähe zu dir kann in den ersten Nächten entscheidend dazu beitragen, dass sich dein Hund sicher und geborgen fühlt. Zudem kann das Platzieren des Körbchens in Sichtweite, aber doch etwas versteckt, deinem Hund die nötige Sicherheit bieten und gleichzeitig einen geschützten Rückzugsort schaffen, sollte er mehr Privatsphäre benötigen.

Die ersten Tage

Denke daran, dass dein Hund möglicherweise nicht gewohnt ist, in einem Haushalt zu leben. Gib ihm Zeit, sich anzupassen, und sei nachsichtig mit ihm. Simba brauchte einige Tage, um sich an die Routinen und das Leben bei uns zu gewöhnen, was völlig normal ist.

Tipp: Nimm dir, wenn möglich, in den ersten Tagen frei, um deinem neuen Begleiter bei der Eingewöhnung zu helfen und auch mit einer unruhigen Nacht klarzukommen. Eine ruhige Eingewöhnungsphase hilft euch beiden, Stress abzubauen und eine tiefe Bindung aufzubauen.

Die Ankunft eines Tierschutzhundes ist ein besonderes Ereignis, das euer Leben bereichern wird. Mit Geduld, Verständnis und Liebe kannst du deinem neuen Familienmitglied den bestmöglichen Start in ein neues Leben bieten. Simbas Geschichte zeigt, dass jede Herausforderung überwindbar ist und dass die Freude und Liebe, die ein Tierschutzhund in dein Leben bringt, unermesslich sind.

❓ Häufig gestellte Fragen zur ersten Nacht mit einem Tierschutzhund

🐶 Mein Tierschutzhund jault und zittert in der ersten Nacht – was tun?

Simba war in seiner ersten Nacht ebenfalls unruhig und hat gezittert. Unsere Erfahrung: Nähe hilft mehr als Alleinlassen. Wir haben sein Körbchen neben unser Bett gestellt – dadurch konnte er unsere Nähe spüren und beruhigte sich schneller. Solche Symptome wie Winseln, Unruhe und Zittern sind in der ersten Nacht ganz normal. Gib deinem Hund Sicherheit, ohne ihn zu überfordern – und er wird sich allmählich entspannen.

💩 Mein Hund hat nach der Ankunft Durchfall – ist das normal?

Ja, das ist leider häufig. Auch Simba hatte in den ersten Nächten Durchfall – vermutlich durch die Aufregung und das neue Futter. Wir haben Einweg-Trainingsmatten genutzt, was super geholfen hat. Wenn der Durchfall länger anhält, empfehlen wir einen Check beim Tierarzt (z. B. auf Giardien). Für den Anfang: Schonkost (Huhn mit Reis) und viel Ruhe.

🛏️ Wo sollte der Hund in der ersten Nacht schlafen?

Simba hatte ein Körbchen im Schlafzimmer und eines im Wohnzimmer. Die Tür war offen, damit er selbst entscheiden konnte. Tatsächlich kam er in der ersten Nacht irgendwann ans Bett. Wir glauben: Nähe hilft. Wenn du das langfristig nicht willst, kannst du trotzdem die ersten Nächte bei ihm im Wohnzimmer schlafen und die Distanz später aufbauen.

🚽 Was tun, wenn mein Hund in der Nacht in die Wohnung macht?

Das ist ganz normal – Simba hatte in der ersten Nacht auch ein Missgeschick im Körbchen. Wir waren vorbereitet: Papiertücher, Reinigungsmittel und später sogar eine Matte. Kein Schimpfen! Einfach ruhig bleiben, sauber machen und überlegen, ob du ihn nachts nochmal rauslassen solltest oder der letzte Spaziergang zu früh war.

😟 Wie gehe ich mit extremer Angst oder Stress meines Hundes um?

Simba hat sich in den ersten Tagen kaum von allein bewegt – er war wie eingefroren. Wir haben ihn nicht bedrängt, sondern einfach in Ruhe gelassen. Wichtig: feste Routinen, ein sicherer Rückzugsort (z. B. eine offene Box), keine Reize von außen. Nach und nach hat er Vertrauen gefasst – aber das hat Wochen gedauert. Geduld ist alles!

📅 Wie gestalte ich die ersten Tage mit meinem Tierschutzhund?

Wir haben uns extra Urlaub genommen, damit wir ganz für Simba da sein konnten. Keine Besuche, keine Ausflüge – einfach Alltag in Ruhe. Die ersten Spaziergänge waren kurz und immer an derselben Stelle. Auch beim Tierarzt waren wir erst nach einer Woche. Unser Fazit: Gib deinem Hund Zeit, bleib ruhig, und nimm dir nicht zu viel vor. Ankommen ist genug.

Die erste Nacht mit deinem Tierschutzhund: Simbas Geschichte

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